In so manchem Rauschen der Natur finde ich den Weg zur inneren Stille. Nur ein Paradoxon, nur auf den ersten Blick widersprüchlich.
Man gebe sich dem Rauschen des Windes in den Blättern hin oder dem Rauschen des Wassers wie auf diesem Bild. Sich bequem hinsetzen, dem Rauschen zuhören, es fließen und einfließen lassen. Manchmal sind es Sekunden nur, manchmal eine Minute oder auch zwei. Die Augen schließen, den Wind spüren oder die Frische in der Nähe des Wassers.
Die Gedanken, die anfänglich das Rauschen übertönen wollen, nicht bekämpfen. Sollen sie doch schwätzen. Wenn man ihnen keine Aufmerksamkeit schenkt, wenn man sie gewähren lässt, beleidigt sie dieses Desinteresse. Sie ziehen sich zurück, sie verstummen.
Nur das Rauschen.
Ich konzentriere mich, ohne allerdings Worte dazu im Kopf zu bilden, auf meine Brust, auf den Atem. Wenn jetzt etwas aus diesem Bereich kommt, ist das nicht das geschwätzige Hirn, sondern – so meine Hoffnung – die Seele.
Kommen keine Worte oder Ahnungen, ist dieser Zustand genauso wertvoll. Die Stille in sich selbst inmitten des Rauschens der Natur. Wer das erlebt, weiß um die Wirkung. Eine Wirkung, die erdet, die stärkt, die sogar heilen kann, wenn der Verstand zu viele Sorgen produziert.