Von meinen Plätzen schrieb ich mal in diesem Newsletter: »Vertraute Plätze«, 269. Newsletter im Dezember 2021. Damals war das die Burgruine Weißenstein im Bayerischen Wald.
So oft ich in meinem Leben umgezogen bin, immer hatte ich etwas, was ich meinen Platz nannte. Es war ein meist verborgener Ort, immer in der Natur, immer mit vielen Bäumen. Hier konnte ich mich erholen und Kräfte tanken. Nötig waren sie schon, besonders in der Zeit, die ich heute Graue Zeit nenne. Es waren die Jahre, die ich nach einem beruflichen Burnout und einer Trennung eher depressiv überlebte, denn erlebte. Einer dieser Plätze war die besagte Burgruine.
In Augsburg habe ich einen solchen Platz ebenfalls gefunden. Den brauche ich, allen Göttern sei Dank, nicht mehr, um zu überleben. Heute entspanne ich mich hier, denke über mein Schreiben nach, wenn es mal klemmt. So habe ich immer ein Notizbuch dabei nebst dem Fotoapparat.
Dieser Platz ist eine Waldlichtung in der Nähe des Augsburger Kuhsees. Er ist schwer zu finden, es führen nur zwei kleine unauffällige Pfade zu ihm hin. Das finde ich gut, denn so bin ich fast ausschließlich allein hier.
Mensch, entspann dich mal, scheint der Platz zu sagen. Dieses Angebot nehme ich gerne an.