Blauer Mond, blaue Menschen

Wozu ein Wort dazu, wenn doch ein Bild mehr sagen kann als tausend Worte? Das Bild ist doch Beweis genug für den Blauen Mond. Und diesmal gleichzeitig ein Supermond! (Mehr dazu am Ende des Beitrags.)

Stolz präsentiert er sich in Blau. Vielleicht ist er nur im übertragenen Sinne blau, vielleicht ist es der Fotomanipulator. Ich könnte zwar behaupten, dies sei das Ergebnis einer KI-Software, die den Auftrag »Male einen blauen Mond« erhielt.

Beides trifft nicht zu. Erstens war es keine KI-Software, es war der Fotograf, der den Mond verfälschte. Zweitens waren weder der Fotograf noch der Fälscher blau. Als Folge seiner letzten Inkarnation, vermutlich in Japan, fehlen dem Autor weiterhin die Enzyme, mit denen er den Alkohol hätte verarbeiten können.

Bringe ich diese japanisch-seelische Erklärung, da ich jeglichen Alkohol ablehne, fragen sich manche, ob ich nicht bereits blau sei. Oder ein trockener Alkoholiker. Nein, auch das bin ich nicht. Doch wenn ich das beteuern würde, sehen sich manche bestätigt. Also lasse ich sie trinken; es ist schließlich ihr Gehirn, dem sie das zumuten.

Blauer Mond

Zurück zum Blauen Mond. Er ist nicht tatsächlich blau. Es ist lediglich der zweite Vollmond in einem Monat, was im August dieses Jahres der Fall war. Am 1. und am 31. August gab es einen Vollmond. Der zweite Vollmond wird Blauer Mond genannt. So selten ist er nicht; es gibt ihn alle paar Jahre wieder. Den nächsten gibt es am 31. Mai 2026.

Die Herkunft dieses Namens ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Im englischen Sprachraum gibt es allerdings die Redewendung »once in a blue moon«, womit etwas bezeichnet wird, was es alle Jubeljahre gibt. Oder war möglicherweise jemand blau bei der Namensfindung?

Supermond

Diesem Verdacht setzen sich auch die Medienschreiber aus, die auf den riesigen Supermond aufmerksam machen. Supermond soll der Vollmond sein, der in einer geringen Entfernung zur Erde stattfindet. Was näher ist, muss doch größer erscheinen. Das scheint logisch, das ist Geometrie.

Bedenkt man jedoch die tatsächlichen Entfernungsschwankungen Erde-Mond, sind das Größenunterschiede im Durchmesser der Mondscheibe am Himmel, die wir mit dem Auge nicht wahrnehmen können. Hierfür müssten wir uns der Messinstrumente bedienen.

Dennoch werden manche Beobachter schwören, der Mond sei besonders groß. Ja, aber.

Der Mond scheint immer größer, wenn er sich in der Horizontnähe befindet, also kurz nach dem Aufgang oder vor dem Untergang. Das gilt notabene für alle Objekte, also auch beispielsweise für die Sternbilder.

Die Evolution sorgte dafür, dass uns Gegenstände in Horizontnähe, in der Gefahrenquellenzone also, größer erscheinen. Es ist ein Programm im Hirn, welches für diese Vergrößerung sorgt. Die Erklärung dafür bringt der nächste Newsletter.

Der Blaue Mond ist nicht blau, der Supermond ist nicht gigantisch (wie ich es gerade einem Blatt entnehmen konnte). Aber die Schreiber brauchen nun mal Sensationen, ob in den etablierten Medien oder in den sogenannten sozialen.

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