Wenn (Seelen)Partner nicht einer Meinung sind
Vertreten Partner unterschiedliche Meinungen, ist das ein fruchtbarer Ansatz für ein gemeinsames Lernen. Vorausgesetzt, beide wollen dies.
Sie können ihre Meinungen austauschen, sie hinterfragen – aber die Meinungen bitte, nicht den Partner. Es ist ein entscheidender Unterschied, ob ich eine Meinung hinterfrage oder einen Menschen. Einige Unterschiede werden sich angleichen, andere bleiben. Wie lange sie bleiben, ist nicht relevant.
Partner, die kommunizieren können, können sich über unterschiedliche Meinungen sogar freuen. Unterschiedliche Meinungen bewahren vor der Routine, vor Langeweile – letztendlich vor dem Tod einer Beziehung.
Betreffen allerdings die Unterschiede die Grundwerte wie religiöse Überzeugungen, erfordern sie intensive Arbeit. Wenn aber die Seelen gerade diese fortgeschrittene Toleranz lernen wollen?
Denken Partner (Seelenpartner) immer gleich?
Nein, nicht immer. Nur manchmal. Eher selten.
Würden sie immer gleich denken, würde ein wesentlicher Grund einer Beziehung fehlen. Es ist nicht das unterschiedliche Denken, es ist die Kommunikation, die aus den Unterschieden entsteht und das Lernen daraus.
Partner haben auch gemeinsame Gedanken. Sie resultieren aus den Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen in ihren Grundwerten, die zu der Basis einer Beziehung gehören. Gemeinsame Gedanken entstehen durch das Zusammenleben, in dem sich die Partner in einigen Details angleichen. In anderen bleiben sie unterschiedlich oder bleiben es noch. Und manchmal entwickeln sich unterschiedliche Sichtweisen oder sie werden bewusst.
»Wir denken gleich« ist ein Wunschdenken. Ein gefährliches Wunschdenken, in dem jeder Unterschied zur fehlenden Liebe oder zum Verrat erklärt wird. Die Unterschiede sind aber nicht zum Lernen erforderlich, die Unterschiede machen aus den Menschen unterscheidbare Individuen. Sonst wären die Menschen Roboter, Computer, gleichgeschaltete Automaten.
Nein, Seelenpartner denken nicht immer gleich.
Außerdem kennt kein Mensch alle seine Gedanken. Ständig huschen Gedanken auch der bizarrsten Art durch den Kopf, die ihm nicht bewusst werden. Wenn ein Mensch seine eigenen Gedanken nicht kennt, wie kann er vom gleichen Denken zweier Menschen reden, wie kann er es erhoffen?
Ist das mein Seelenpartner oder eine Lernaufgabe für mich?
Es ist beides. Ist das dein Seelenpartner, ist das eine Lernaufgabe für dich. Und für deinen Seelenpartner. Immer.
Das gemeinsame Lernen ist der Seelenwunsch der Seelenpartner. Die Liebe steht immer auf dem Lernplan, nur die Arten der Liebe unterscheiden sich (z. B. mit oder ohne Sexualität). Eine Seelenpartnerschaft ist wunderschön, heiß ersehnt und erträumt.
Was manche Seelenpartner verdrängen, ist das Bewusstsein dafür, dass eine Seelenpartnerschaft immer ein Lernen ist. Auch die Liebe ist immer ein Lernen, was in Beziehungen gerne vergessen wird, wenn »wir uns haben«.
Und sollte das nicht dein Seelenpartner sein, ist das ebenfalls eine Lernaufgabe für dich. Das Loslassen ohne Groll könnte es sein oder einfach nur das Erkennen, dass du dem Wunschdenken deines Verstandes nachgegeben hast. Das ist keine leichte Lernaufgabe.
Können (karmische) Seelenpartner streiten?
Sie können mit der größten Freude streiten. Ein Streit ist ein wunderschönes Lernen, wenn nicht der Sieg das Ziel des Streites ist, sondern der Austausch der unterschiedlichen Meinungen und die gemeinsame Suche nach dem, was wir Wahrheit oder richtig nennen.
Ein Streit kann enden, indem die Streitpartner (nicht Gegner!) feststellen, dass sie bei ihren unterschiedlichen Ansichten bleiben wollen, und kein Partner zu einer Meinungsänderung gedrängt wird.
Solches Streiten ist Lernen, gleiche Augenhöhe, Partnerschaft und praktizierte Liebe.
Haben Dualseelen den gleichen Seelenplan?
Wenn die Seelen der Seelenpartner vereinbaren, in einer Inkarnation gemeinsam an bestimmten Aufgaben zu arbeiten, also gemeinsam ein Thema zu lernen, haben sie den gleichen Seelenplan.
Dem Verstand erschließt sich der Plan nicht sofort. Es gibt z. B. Seelenpartner, die erst im reiferen Alter die gemeinsamen Aufgaben angehen wollen, und davor an anderen Aufgaben – auch mit anderen Seelenpartnern – arbeiten.
Die Seelen haben jedoch viele Lernaufgaben; sobald eine erledigt ist, schieben sie weitere nach. Die Folgeaufgaben müssen bei Seelenpartnern nicht übereinstimmen.