Gedanken zu »Dualistisches Denken war noch nie spirituell«

So lautet ein anonymes Feedback zu einem der Erleuchtungs-Minütchen. Dieser Satz ist mir eine Anmerkung wert.

Jeder Weg zur Spiritualität ist Spiritualität

Die Spiritualitäten und Dualitäten der Welt gehören zu den Hauptgründen, warum die Seelen hier so gerne inkarnieren, denn auf unserem Planeten können sie wunderbar lernen – auch den korrekten Umgang mit den Polaritäten.

In einer noch sehr fernen Zukunft werden die Seelen gelernt haben, die Polaritäten zu integrieren. Keine Seele wird dann die für uns Menschen unbegreiflich langen Zeiträume des dualistischen Lernens als nicht spirituell betrachten.

Jeder Weg zur Spiritualität ist Spiritualität.

Wir Menschen verkörpern – in jedem Sinn dieses Wortes – die Polarität und die Dualität. Dies schlägt sich in unserem Körper und in unserer Seele nieder, in unserem Herzen und in dem Verstand mit seinem Denken. Wäre dualistisches Denken nicht spirituell, wäre der Mensch nicht spirituell; sein Herz, seine Seele, sein Kopf, sein Denken wären es auch nicht.

Der Grund, warum ich zu einem anonymen Beitrag eine Stellung beziehe, ist jedoch ein anderer.

Toleranz, Fanatismus, Religion

Dieser kompromisslose Satz ist des Sowohl-als-auch nicht fähig, es ist die Entweder-oder-Haltung. Dieser Geist führt zum Leid in Beziehungen, Sippen, Klans. Er ist der Grund des Fanatismus, besonders des religiösen, der eine fehlgeleitete Spiritualität ist. Fehlgeleitet, weil des Dualismus, der Polarität, der Pluralität unfähig. Unsere Welt ist leider noch voll von Belegen dafür.

Wer spirituell denkt und lebt, der weiß jedoch, dass jede Seele auf ihrem individuellen Weg des Lernens voranschreitet. So unterschiedlich die Wege sind, so unvorstellbar, so grausam sie manchmal erscheinen mögen, führen sie alle in die gemeinsame spirituelle Heimat zurück.

Die Reise des Helden

Aber, und das ist der zweite Grund meiner Antwort, jede Seele weiß um das Prinzip, welches im Tarot als „Die Reise des Helden“ bekannt ist. Der Held (= der Mensch) muss jede Lektion erst gelernt haben, bevor er sich der nächsten Aufgabe widmen kann. Versucht er auch nur eine Aufgabe zu überspringen, wird ihn das Leben (= ein Leben / eine Inkarnation / viele Inkarnationen) zurückwerfen, um die ausgelassene Lektion so oft anzugehen, bis sie gelernt ist.

Mir erscheint das Abstempeln des dualistischen Denkens als nicht spirituell als ein Versuch des jungen Helden, gleich viele Lektionen zu überspringen. Das ist nicht nur unmöglich. Das weiß die Seele, dass will sie auch nicht, das versucht nur der Verstand. Die Seele wird sehr gerne auf dem Planeten der Dualitäten wieder inkarnieren, um alle Lektionen zu lernen. Und das wird sie mit Freude an dem Planeten, an dem Leben, an dem Körper tun. Auch an dem Denken, wie wir Menschen es auch bezeichnen mögen.

Herzlichst, Jan

Das Erleuchtungs-Minütchen „Ich bin nicht spirituell“, …

… auf welches sich dieses Feedback vermutlich bezieht:

Sicher kennen wir Menschen, denen es sehr wichtig ist zu betonen, sie seien nicht spirituell und hätten mit diesem Hokuspokus nichts zu tun.

Sollen wir sie bekehren und von der Spiritualität überzeugen? Und wie, wodurch?

Worte sind – nicht nur in diesem Fall – Schall und Rauch. Allein das Leben einer im Alltag verankerten Spiritualität überzeugt früher oder später.

Denn jeder, ausnahmslos jeder Mensch, sogar Luzifer, der letzte verlorene Sohn in der Bibel, wird den Weg in die spirituelle Heimat zurück finden.

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