Seelenpartner: Sehnsucht, Karma, Liebe – Einführende Gedanken

Die eigenen Lebenswege sind immer besondere Lebenswege. Sie sind so individuell, dass es keinen zweiten identischen Weg gibt. So einmalig sie jedoch sind, so menschlich sind sie mit den gemeinsamen Zielen und Sehnsüchten, die uns Menschen verbinden. Zu den stärksten Sehnsüchten, die uns einen, gehört die Sehnsucht nach dem Seelenpartner.

Vier Jahrzehnte sind es bereits, in denen ich mich mit diesen Themen beschäftige. Das Studium der Philosophen, Mystiker, Religionsgelehrten, Psychologen, Psycho- und Rückführungstherapeuten gehörte dazu. Sehnsüchte wurden durchlebt, Hoffnungen zerschlagen, Enttäuschungen durchlebt.

Sie halfen allerdings bei der Ent-Täuschung und lehrten, nicht dem Verstand die Vorherrschaft zu überlassen, sondern der Seele zuzuhören und dem Kontakt zum Übergeordneten zu vertrauen. Auf die[ Seelenpartnerschaften bezogen:

Auch wenn wir es öfter sagen: Wir sind stärker miteinander verbunden, als wir das glauben können.

Lebensgefährte und Seelengefährte und die Gefahr

Der Seelenpartner ist kein Partner, der für den anderen lebt, der die Wünsche ohne Sprache erkennt, der ein schönes Leben bereitet. Ein Seelenpartner ist ein Mensch, der ein Gefährte ist, „der mit einem zusammen fährt“, wie es der Duden definiert.

Und es klingt in diesem Wort die Gefahr mit. Doch so, dass der Partner ein Mensch ist, der uns auch im Augenblick einer Gefahr begleitet, der uns, und das gehört zum Wesentlichen eines Gefährten, vor Gefahren warnt.

Ein Mensch, der mir nur Positives erzählt, immer nur recht gibt, die Schuld an meinen Miseren bei den anderen sieht, dieser Mensch ist kein Seelenpartner. Kein Lebenspartner. Gar kein Partner. Nicht einmal ein Freund. Ein solcher Mensch ist kein Gefährte, sondern eine Gefahr.

Aber vielleicht ist er eine Gefahr, die mir meine Seele als eine Lernphase sendet? Ergo ich selbst, da der Mensch die Seele ist, wie es manche Mystiker sehen. Ein schlüssiger und nachvollziehbarer Gedanke, denn die Seele ist es, die nicht vergeht.

Der Körper vergeht am Ende jeder Lebensreise und es ist ein anderer Körper in der nächsten.

Die Seele bleibt. Reicher an Erfahrungen und einen weiteren Schritt der spirituellen Heimat näher.

Karmische Wege des Lernens

Es gibt Beziehungen, Partnerschaften, Freundschaften und Bekanntschaften, die zum ersten Mal in einem Leben geknüpft werden. Welche es sind, das weiß wieder mal nur die Seele.

Wir Menschen sind jedoch keine kleinen Kinder mehr. Es sind bereits ein paar Millionen Jahre her, seitdem wir die Erde bevölkern, wenn wir unsere Vorfahren großzügiger miteinbeziehen. Wir haben viele Gefahren gemeistert. Kriege gehören dazu, Seuchen, die größere Teile der Menschheit dahinrafften. Wir waren dabei, uns selbst dahinzuraffen, das Stichwort Kubakrise mag hier stellvertretend genannt werden.

Jeder einzelne Mensch hat vieles gelernt, denn es ist kaum vorstellbar, dass es noch Menschen gibt, die zum ersten Mal inkarniert sind. Wir wissen es nicht gewiss und es mag sein, dass wir daran manchmal zweifeln angesichts unvorstellbarer und unaussprechlicher Grausamkeiten und uns leise fragen, wie ein Mensch so roh sein kann, wie eine Seele das zulassen kann.

Von Rache zur Liebe, von Gefahr zum Gefährten hin

Das Zusammenleben ist ein Lernen einer jeden Inkarnation. Viele Lernstufen waren es bereits, denn es gab Zeiten, in denen eine friedliche Kommunikation unvorstellbar war. Es gab Zeiten, in denen die Inkarnationen kurz waren, da die Kommunikation mit Waffen erfolgte.

Die Liebe in allen Formen [*] musste ebenfalls Schritt für Schritt oder Leben für Leben erlernt werden. Sie ist von Anbeginn der Menschheit an in jedem Menschen, ja, in jedem Lebewesen vorhanden. Doch es bedurfte vieler Leben, bis sie bewusster und zu einem Leitbild für uns Menschen werden konnte und zu einem Wegweiser für die weiteren Wege. Zu dem Wegweiser.

Wir dürfen heute davon ausgehen, dass jeder von uns die Polaritäten des Lebens durchlebt hat, die liebevollen und die grausamen. Wir waren Opfer, wir waren Täter [*], wir lernten und lernen daran. Wir kennen Seelen, denen wir in mehreren Leben begegnet sind und in unterschiedlichen Konstellationen. Mit einigen lernten wir, dass Rache nur weitere Rache gebiert, dass Hass nur weiteren Hass erzeugt, dass Vergeltung nach einer weiteren Vergeltung schreit.

Mit diesen Menschen – diesen Seelen – konnten wir Leben für Leben immer besser den Hass in die Liebe transformieren. Wir waren uns zunächst eine gegenseitige Gefahr. Doch lernten wir und verinnerlichten bis in die Seele hinein: Rache, Hass und Vergeltung müssen abgelegt werden.

Karmische Erinnerungen und Sehnsüchte

Heute begegnen wir Menschen, mit denen wir auf der Seelenebene bekannt sind. Manche von ihnen genießen wir noch mit Vorsicht. Doch es gibt auch Menschen dabei, mit denen wir durch diese Lernwege so oft gemeinsam gegangen sind, dass die Seelen einander vertrauen und Gefährten geworden sind. Oder wir suchen diesen Menschen. Da die karmische Erinnerung uns antreibt? Da wir uns vereinbart haben? Da wir etwas ausgleichen wollen? Da wir ahnen, dass er mit uns auf dieser Erde weilt, doch weder um das Wer noch um das Wo wissen?

Da wir uns über mehrere Leben hinweg lieben?

Menschlich allzu menschlich, dass uns Ängste dabei begleiten, da unser bewusstes Wissen keinen direkten Zugang zu dem Wissen der Seele hat. Werde ich die geliebte Seele finden? Wo lebt sie? Wer ist sie als Mensch? Gibt es nur einen Seelenpartner? Haben wir uns vereinbart? Als ein Liebespaar? Als Gefährten und Freunde? Welches Geschlecht hat er?

Vorstellungen von Seelenpartnerschaften

Die Sehnsucht nach dem Seelenpartner wirft viele Lebensfragen auf. Der Verstand allein kann dies nicht beantworten; er gehört zum Körper, der als der Träger der unsterblichen Seele etwas Heiliges und für die Seele unbedingt erforderlich ist, da die Seele ohne den Körper nicht lernen kann. Das Seelenwissen kann im Verstand nur bewusst werden, das Seelenwissen hat und ist der Verstand nicht.

Gefahren gibt es bei diesen Sehnsüchten, wenn wir uns vom Verstand leiten lassen. Auf der spirituellen Ebene kann der Verstand nur ein Begleiter sein und uns helfen, die Spiritualität mit dem inkarnierten Leben zu vereinbaren.

Eine dieser Gefahren lauert, wenn wir uns vom verstandesorientierten Wunschdenken leiten lassen: Wir könnten den wahren Seelenpartner übersehen! Weil wir in dem Menschen, der zu unserem Leben gehört, nur einen unbequemen Mahner sehen und übersehen, dass er als Seelenpartner unsere Lebensbühne bereits betreten hat.

Die Kugelmenschen, die Sexualität und die Sehnsucht

Zu den Erfahrungen der Seele gehört die Sexualität. Zum Lernen in diesem Bereich gehört ein solches Leben und Erleben der Sexualität, in dem der Körper, der Geist und die Seele eine Einheit bilden.

Die platonische Liebe wurde als Liebe ohne Sexualität missverstanden. Platon meinte jedoch eine bestimmte Art der Sexualität, die wir heute spirituell nennen können, die aber den Körper miteinbezieht. Spiritualität und Sexualität widersprechen nicht einander. Sexualität kann ein Ausdruck einer gelebten Spiritualität sein. Kann.

Die Intimität, die Offenheit, die Hingabe, das Fehlen der Schranken zwischen Ich und Du, die in einer Sexualität möglich sind, gehören zu den intensivsten und spirituellsten Lernmomenten. Prägen sie sich über Inkarnationen hinweg ein?

Platon hinterließ uns die schöne Idee des Kugelmenschen [*]. Die Menschen waren männlich und weiblich zugleich, sie waren eine Kugel, die ideale Form, die alles in sich vereinte, ähnlich dem Yin-Yang-Symbol. Dies beäugten die alten Götter misstrauisch und beschlossen, den Kugelmenschen in zwei Halbkugeln zu trennen, in eine weibliche und eine männliche.

Nun suchen wir die fehlende Halbkugel und die Sehnsucht nach ihr treibt uns an.

Unsere Erinnerungen aus den Inkarnationen

Diese Idee griffen weitere Philosophen, Mystiker und Dichter auf. Wir werden uns mit einigen später beschäftigen; neben Platon wird es unter anderem Emanuel Swedenborg sein, auch Goethe gehört dazu.

Und uns selbst beschäftigt die Frage nach den Seelenpartnerschaften. Wir sind spirituell soweit entwickelt, dass die karmischen Erinnerungen immer stärker an der Tür unseres Bewusstseins anklopfen, dass unser Herz die Sehnsucht nach dem Partner spürt und die Erinnerungen sogar im Alltag aufblitzen oder in Rückführungen konkreter werden.

Die Rückführungen deuten darauf hin, dass es ein bevorzugtes Geschlecht über einige Inkarnationen hinweg geben kann, dass wir jedoch beide Geschlechter leben. Wir wollen die Polaritäten der Liebe und der Geschlechter mit Herz, Seele und Verstand erlernen.

Auch zusammen mit unseren karmischen Seelenbekanntschaften und unseren Seelenpartnern [*].


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