Seelenpartner sicher erkennen: Liebe, die zum Erkennen verhilft

Den letzten Beitrag beendeten wir mit zwei Fragen: Was steht in einer Seelenpartnerschaft über dem Tod, über dem Verlust, dem Leid und dem Scheiden? [*] Und wie den Seelenpartner sicher erkennen?

Die Antwort auf die erste Frage ist simpel: Es ist die Liebe. Denn sie ist es, die hilft, den Seelenpartner sicher zu erkennen.

Die unabdingbare Voraussetzung einer Seelenpartnerschaft

Es ist immer die Liebe, die zwei Seelenpartner verbindet. Sie tröstet über den Tod hinweg [*], sie bringt mehr als nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen – sie bringt die Gewissheit auf ein Wiederleben.

Aber damit beginnen die Schwierigkeiten und Probleme, denn Liebe ist nicht gleich Liebe. Nicht nur weil Liebe zu den am häufigsten und am stärksten missbrauchten Worten des Menschen gehört.

Was ist denn Liebe? Fragen wir mehrere Menschen danach, erhalten wir viele unterschiedliche Antworten. Fragen wir einen bestimmten Menschen, erhalten wir ebenfalls viele unterschiedliche Antworten, wenn wir wiederholt fragen. Lassen wir etwas Lebenszeit zwischen den Fragen verstreichen, kommen wir oft nicht aus dem Staunen heraus, wie stark sich das Verständnis von Liebe bei einem Menschen wandelt.

Die unabdingbare Voraussetzung einer Seelenpartnerschaft ist eine Form der Liebe – die Agape [*]. Es existieren noch weitere Qualitäten, die bei einer Seelenpartnerschaft zutreffen müssen. Die Beschäftigung damit ist aber erst dann sinnvoll, wenn eine Gewissheit vorhanden ist, ob es diese echte Liebe ist, die mich und den Menschen verbindet, in dem ich meinen Seelenpartner vermute oder erhoffe.

Somit wird es klar, warum hier Schwierigkeiten und Probleme beginnen: Es muss eine echte Liebe sein und keine Liebelei, keine Täuschung, kein Wunschdenken, keine Abhängigkeit oder Bindung, die als Liebe missverstanden wird.

Ist es Liebe? Tut es mir gut?

So lauten die Fragen nach der Echtheit einer Liebe und einer Seelpartnerschaft. Die Beantwortung dieser Fragen kann leider sehr schwierig sein.

Liebe, wo sie nicht vermutet wird

Ob nun der Seelenpartner erst in diesem Leben die Lebensbühne betritt oder bereits aus früheren Inkarnationen bekannt ist – diese Liebe muss dazu fähig sein, über den Tod hinaus zu bestehen. Dazu muss sie ihre Wurzeln auf der Seelenebene schlagen und sich auch dort weiterentwickeln.

Diese Liebe ist leider nicht so leicht zu erkennen. Die Liebe kann auch dort vorhanden sein, wo wir sie nicht vermuten, wo der Verstand keine Liebe entdecken kann. Und wo der Verstand von Liebe spricht, kann sich eine Abhängigkeit dahinter verbergen, kann sogar mehr oder minder subtiler Missbrauch vorhanden sein.

Um diese Liebe zu erkennen, ebenso um an ihr und der Seelenpartnerschaft arbeiten zu können, sind daher einige Vorbetrachtungen unbedingt erforderlich.

Zwischen Liebe und Hass

Vieles hätte ich haben, sein und tun können „… und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts“, wie es in der Bibel zu finden ist. So stark die Liebe ist, so stark ihre Polarität. Liebe und Hass sind die zwei extremen Ausprägungen einer Polarität.

Gewaltfreie Kommunikation, Toleranz, Empathie, individuelle Wahrheiten, Spiritualität im Alltag und mehr sind erst in unserer Zeit leichter oder überhaupt möglich. Unsere Seelen haben inzwischen soviel gelernt, dass wir dazu fähig sind, dass wir danach streben, dass wir in der Lage sind, die Polaritäten zu erkennen und mit ihnen umzugehen.

Die Polaritäten lebten wir auch in den vergangenen Zeiten, in denen wir noch nicht so des Lernens durch Einsicht und Mitempfinden fähig waren. So haben wir unserem Seelenpartner und er uns Erfahrungen ermöglicht, die vordergründig betrachtet, keine Liebe erkennen lassen.

Wenn Liebe und Hass eine zusammengehörige Polarität sind, so muss in einer unvollkommenen Welt beides zu finden sein. Wenn ein Mensch hasst, sollten wir ihn nicht zu vorschnell verurteilen. Und ist er uns wichtig, so sollten wir uns fragen, was der Grund seines Hasses ist. Und wenn wir um die Liebe-Hass-Polarität wissen, so sollten wir uns fragen, welche Liebe sich hinter dem Hass eines uns wichtigen Menschen verbirgt.

  • Wo vermisst er die Liebe?
  • Wo hat er sie nicht erfahren?
  • Hat er als Kind die Liebe nicht erfahren, haben ihm die Eltern keine Liebe geschenkt?

Wirf nicht den ersten Stein ist grundsätzlich eine sehr gute Maxime im Umgang mit dem Mitmenschen. Auch wenn wir den Menschen lieben, von ihm aber keine Gegenliebe erhalten, sondern im Extremfall sogar Hass. Eine Seelenpartnerschaft gehört zu dem Höchsten an gelebter Spiritualität. So dürfen wir, wenn wir sie leben wollen, nicht jeden Menschen sofort verdammen, der uns Hass entgegenbringt.

Die gleiche Augenhöhe als wahre Liebe

Aus den Rückführungen sind viele Beispiele bekannt, die eine tiefe Sorge um den Seelenpartner oder eine Erinnerung an vergangenes und noch nicht abgearbeitetes Leid mit dem Seelenpartner erkennen lassen. Häufig sind diese Konstellationen in Familien zu finden, in den Beziehungen zwischen dem Kind und den Eltern.

Die gleiche Augenhöhe ist nicht nur in irdischen Partnerschaften wichtig; sie gilt auch in einer Seelenpartnerschaft. Gleiche Augenhöhe bedeutet nicht, dass alle Fähigkeiten, Talente oder Entwicklungsstufen der Partner gleich sind. Dazu sind wir zu unterschiedlich, auch dann, wenn wir als ein Herz und eine Seele gelten sollten.

Gleiche Augenhöhe ist ein Ausdruck einer wahren Liebe [*], da sie nur mit der wahren Liebe gelebt werden kann. In jeder zwischenmenschlichen Beziehung gibt es unterschiedliche Schwerpunkte bei den Fähigkeiten der Partner, unterschiedliche Entwicklungsstufen, unterschiedliche Lernthemen.

In einer wahren und von Liebe gekennzeichneten Beziehung nutzt das kein Partner aus, indem er seine Stärken dem Partner vorhält. Ein liebevoller Partner setzt seine Stärken für sich und den Partner ein und begleitet ihn unterstützend, fördernd und geduldig auf diesem Lernweg.

Es ist keine Liebe und keine gleiche Augenhöhe, wenn eine der Stärken gegen den Partner eingesetzt wird, anstatt ihm zu helfen. Hier ist der Partner mit der stärkeren Qualität ein Lehrer und der andere Partner ein Schüler. Und das wechselt ab. Denn der Partner hat seine Stärken, die bei mir noch der Entwicklung harren. Hier bin ich dann Schüler und der Partner mein Lehrer.

Gleiche Augenhöhe und wahre Liebe bestehen hier darin, dass die Partner sowohl um ihre Stärken als auch Schwächen wissen, sie jedoch nicht gegeneinander einsetzen, sondern gemeinsam lernen.

Dieses gemeinsame Lernen ist ein Ausdruck der unabdingbaren Liebe zwischen zwei Partnern. Auch zwischen zwei Seelenpartnern, bei denen die Herausforderungen wesentlich höher sind. Wenn auf der irdischen Ebene vielleicht nur einige Monate oder Jahre für die gleiche Augenhöhe bei einem Lernthema fehlen, kann das in einer Seelenpartnerschaft ein wenig länger dauern. Auch eine Inkarnation.

Karmisches Lernen

Wenn sich Seelenpartner im irdischen Leben begegnen, ein Partner aber Groll und Hass dem anderen gegenüber hegt, so kann das an einer Erfahrung aus dem gemeinsamen Vorleben liegen. Es muss nicht immer eine Liebespartnerschaft sein, die die Seelen für das Lernen in der nächsten Inkarnation aussuchen, sondern beispielsweise eine Eltern-Kind-Beziehung. Meistens Mutter-Kind.

Der Wandel in der Gegenwart wird immer schneller. Was unsere Urgroßeltern oder ihre Ahnen lernten, konnten sie unverändert an ihre Nachkommen weitergeben. Da galt vielleicht noch: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Heute machen wir nicht nur innerhalb einer Generation gewaltige Entwicklungssprünge; wir erleben innerhalb eines Jahrzehnts einen stärkeren Wandel, als ganze Generationen vor uns. Was Hänschen heute lernt, muss Hans manchmal vergessen, weil es überholt ist.

Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass die gegenwärtigen Generationen mit sehr unterschiedlichen Anfangsbedingungen das Leben beginnen. Logisch betrachtet, auch wenn wir wissen, dass das nicht das Maß aller Dinge ist, können wir nicht ausschließen, dass es unterschiedliche spirituelle Entwicklungsstufen in dem Eltern-Kind-Verbund gibt.

Die gleiche Augenhöhe will auch auf der karmischen Ebene erarbeitet werden. In einer Familie ist nicht immer die Mutter oder der Vater der Lehrer. Der spirituelle Lehrer kann das Kind sein. Alleine schon deswegen, wieder logisch betrachtet, da es nun mal später als seine Eltern inkarniert.

Der liebende Partner kann somit einem Partner begegnen, der ihn auf der Seelenebene ebenfalls liebt, doch diese Liebe noch nicht leben kann. Da kann der Hass als die Polarität der Liebe nicht ausgeschlossen werden. Solche Konstellationen sind ebenfalls bei Seelenpartnern möglich, deren Seelen eine Liebesbeziehung geplant haben.

Wirf keinen Stein; du könntest deinen Seelenpartner treffen

Die Liebe kann somit nicht ausgeschlossen werden, wenn Hass im Spiel ist. Das klingt unbequem, unromantisch, es ruft Widersprüche hervor. Doch das ist die Sichtweise des Verstandes und nicht der Seele. In den späteren Beiträgen folgen einige Geschichten aus den Seelenwelten, die diese Zusammenhänge belegen.

Spirituell betrachtet dürfen wir nicht nur keinen ersten Stein, sondern gar keinen Stein werfen. Er könnte tatsächlich den Seelenpartner treffen. Das ist aber kein Freibrief für den aus der irdischen Perspektive hassenden Partner, seinem Partner zu schaden!


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