Seelenpartner und Augenhöhe: Alte Kamellen (Geschlechterrollen) beim Fliegen mit dem Seelenpartner

Warum soll das kollektive Gedächtnis bei Seelenpartnern wichtig sein, wenn sie doch so eng miteinander verbunden sind? Warum geschlechtsspezifisch? Diese Fragen löste der Seelenpartner-Beitrag über das kollektive Gedächtnis bei Frauen aus.

Eine andere Frage, die sich auf die Seelenpartner-Rückführungen bezieht, lautete: „Warum schon wieder diese Geschlechter-Geschichten? Geht es nicht ohne die alten Kamellen?“

Es kann verlockend sein, die alten Kamellen nicht mehr zu beachten. Sie können nicht mehr verändert werden, sie waren und sind nicht mehr. Doch wenn es sich um Seelenpartner handelt, wenn Seelenpartnerschaften über Inkarnationen hinweg gelebt werden, sind es keine alten Kamellen. Diese Geschichten haben sich in dem Gedächtnis der Seelen eingeprägt und wirken auch heute noch.

Bevor ich auf die alten Geschichten eingehe, kurz etwas zu den beiden ersten Fragen.

Warum das Kollektiv

Kein Mensch lebt isoliert, ein Seelenpartner per definitionem nicht. Jeder Mensch ist ein Teil eines größeren Ganzen. Das beginnt mit dem Seelenpartner und der irdischen oder seelischen Familie, wird durch die Nation, Kultur oder Religion erweitert, und erstreckt sich bis zu dem großen Ganzen, zu der spirituellen Heimat [*] hin.

Diesem Einfluss des kleineren und größeren Ganzen unterliegt jeder Mensch, kein Mensch kann sich ihm vollends entziehen.

Kein Mensch ist aber dieser Einbettung ausgeliefert. Wenn er um diesen Einfluss weiß, kann er davon das nutzen, was ihm hilfreich ist. Doch müssen der Mensch und sein Seelenpartner darum wissen, um sich so entscheiden zu können.

Warum geschlechtsspezifisch

Erst in der sehr neuen Zeit gelingen die ersten Schritte, um die Geschlechter nicht als Gegensätze zu sehen und zu leben, sondern sie als die beiden Seiten ein und derselben Polarität zu erkennen und anzuerkennen.

In der Frau oder im Mann allein das starke Geschlecht zu sehen, kann diese Polaritäten nicht vereinen. Und der Versuch, die Unterschiede zwischen dem Weiblichen und dem Männlichen wegzudiskutieren, ist eine Sackgasse.

Solange der Mensch in einem Körper inkarniert, solange lernt die Seele an der Polarität und Dualität von Frau und Mann. Das wird noch sehr lange so sein, es werden noch sehr viele Inkarnationen als Frau oder Mann folgen.

Die Unterschiede zwischen Mann und Frau [*] annehmen und die jeweiligen Stärken im Verbund nutzen. Das ist der richtige Weg, den die Seelen in ihren Inkarnationen gehen, wenn sie den spirituellen Kinderschuhen entwachsen sind. Seelenpartner können als Pioniere, Vorreiter oder Wegbereiter dieses Lernens der Seelen betrachtet werden.

Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd

Die negativen kollektiven Anteile an der Geschichte reizen zu ihrer Verdrängung. Es reichen dazu Verweise auf die alte und daher andere Zeit, auf andere Nationen, Kulturen oder Religionen, denen ein Mensch nicht angehört, und somit seine Hände in Unschuld wäscht.

Ein wenig Ahnenforschung [*], und es werden andere Nationen, Kulturen und Religionen der eigenen familiären Wurzeln offenbar. Das ist die weltliche Ebene.

Wird die spirituelle Ebene hinzugezogen, wird es drastischer. Die heutigen Seelen haben viele Inkarnationen auf ihrem spirituellen Kerbholz. Sie inkarnierten als Frauen und Männer, sie inkarnierten als Täter und Opfer [*]. Sie inkarnierten in vielen Ländern, manche Menschen behaupten, sogar auf anderen Planeten.

Die heutigen Seelenpartner haben soviel erlebt, dass sie sich den Spruch aus der Antike zu eigen machen können: „Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd“.

Fairerweise muss hinzugefügt werden – der Seele ist es nicht fremd. Der Verstand muss es immer wieder aufs Neue lernen. Da er aber mit einer immer reiferen Seele zusammenarbeiten kann, kann er das immer schneller und immer besser tun.

Der Mensch weiß aber zunächst nicht um seine eigenen Beiträge zu der kollektiven Geschichte. Es sind Beiträge darunter, die er heute unmöglich gutheißen kann. Ebenso sehr Schönes und Bestärkendes. Wenn mit der wachsenden Reifung alles mutig betrachtet werden kann, kann das Alte richtig genutzt werden.

Die alten Kamellen und Augenhöhe

Die alten Kamellen sind die Erfahrungen der Seelen, die im Unbewussten schlummern, und die Basis des Lernens der Seelen bilden. Die Seelen lernen nicht durch das Drücken einer Schulbank und das Zuhören einem Lehrer. Das wäre bei Seelenpartnern ein Lehrer-Schüler-Verhältnis. Es ist schwer vorstellbar, dass diese Lernmethode bei Seelenpartnerschaften Anklang findet und funktioniert.

Seelenpartner lernen am besten durch ein reifes paritätisches Verhältnis. Sie streben das an und mit der fortschreitenden Seelenreife gelingt das auch.

In einem reifen paritätischen Verhältnis ist kein Partner grundsätzlich stärker, besser oder reifer, schon gar nicht aufgrund eines Merkmals, beispielsweise des Geschlechts. Abhängig von den Lernthemen ist mal der eine Seelenpartner erfahrener, mal der andere. Öfter mal ist die Erfahrung vergleichbar, da ihre Seelenreifen vergleichbar sind, wenn sie in mehreren gemeinsamen Inkarnationen gelernt haben.

Die alten Kamellen helfen beiden dabei, die Lernsituationen besser zu meistern. Meistens sind die Erfahrungen nicht bewusst. Hören die Seelenpartner nach innen und lauschen sie ihren Seelen, erleichtern die alten Geschichten das Lernen.

Die gleiche Augenhöhe in einer Seelenpartnerschaft wird dadurch gelebt, dass die Seelenpartner um ihre jeweiligen Stärken und Schwächen wissen, dass sie aber die Schwächen des Seelenpartners, die seine Lernthemen sind, nicht gegen ihn einsetzen, sondern ihm dabei behilflich sind.

Augen zu und durch

Versuchen hingegen die Seelenpartner ihre Schattenseiten zu verdrängen, kommen sie einer Flugzeugbesatzung gleich, die nach dem Motto „Es wird schon werden“ fliegt.

Das Flugzeug steuern der Pilot und sein Co-Pilot. Da sie Seelenpartner sind, treffen sie eine Vereinbarung. Pilot und Co-Pilot tauschen die Rollen und den Tausch machen sie von den Gegebenheiten abhängig: Müdigkeit, Kenntnis der Strecke etc. Und weil sie einander vertrauen und vergleichbare Erfahrungen haben, beschließen sie von Anfang an, die Funktionen Pilot und Co-Pilot nicht an den Namen zu binden, sondern temporär zu vereinbaren.

Sie fliegen also. Da sind am Flugzeug seltsame Geräusche zu vernehmen. Sie beunruhigen den Piloten, sie sind ihm unbekannt, oder sie rufen Erinnerungen hervor, an die schlechte Emotionen geknüpft sind. Er verdrängt jedoch alles: Augen zu und durch, es wird schon werden.

Sicher wird es schon werden. Was wird aber werden?

Andere Situation. Es nähert sich eine Wetterfront, die dem Piloten Angst bereitet. Vielleicht erinnert er sich an schlechte Erfahrungen in vergleichbaren Situationen, vielleicht lösen die Wolkenbilder Ängste aus, die er rational nicht erklären kann. Aber Piloten sind doch Helden, also Augen zu und durch, es wird schon werden.

Auch hier wird sicher etwas werden. Aber wieder mal gefragt: Was?

Angenommen, der Co-Pilot bemerkt die Angst des Piloten. Der Co-Pilot kann mit dieser Wetterfront umgehen, da er vergleichbare Fronten öfter durchquert hat, oder schlicht weniger Angst hat, aus welchen Gründen auch immer. Er zögert nicht, will handeln und sagt zum Piloten: „Ich übernehme.“ Der Pilot besteht jedoch auf seiner Funktion und will sich vom Co-Piloten nicht bevormunden lassen – so seine Sicht der Dinge. Stattdessen macht er die Augen zu, denn es wird schon werden.

Mit dem Seelenpartner fliegen

Sicher wird in jeder kritischen Situation etwas werden. Aber Katastrophales, wenn die Augen-zu-und-durch-Methode beibehalten wird. Die Katastrophe betrifft nicht nur den Piloten, der Co-Pilot ist ebenfalls betroffen. Also beide Seelenpartner. Es könnte auch Passagiere geben – andere Seelenpartner, die Kinder, …

Hätten sie beim Fliegen die Augenhöhe gelebt, hätten sie auf ihre Erfahrungen zurückgegriffen, ob sie nun bewusst oder nur ein Bauchgefühl sind, hätten sie die Katastrophe vermeiden und gemeinsam lernen können. Der Pilot, der der Übernahme der Steuerung durch den Co-Piloten zugestimmt hätte, hätte intensiver und weniger gefahrvoll lernen können.

Reifere Seelenpartner könnten sich ohne Worte verständigen, wodurch für diese eine kritische Situation – im Falle von Seelenpartnern ein bestimmtes Lernthema – der Partner mit mehr Erfahrung das Steuer noch schneller hätte übernehmen können.

Was die Seelen wollen: Mit dem Seelenpartner auf Augenhöhe fliegen

Es ist eine Entscheidung der Seelenpartner, ob sie diese Art des Lernens bevorzugen, oder auf im Verstand verankerten Titel, Ränge, Alter, Geschlechterpräferenzen etc. bestehen.

Noch gefährlicher wird es, wenn in einem Seelenpartner ein jüngeres Seelenalter vermutet wird, weil er beispielsweise jünger ist, nur eine Frau, nur ein Mann, nur ein Hilfsarbeiter, nur ein dieses oder jenes.

Aber wenn dieser scheinbar geringerer Seelenpartner Inkarnationen durchlebt hat, in denen er ein weiser Mensch, ein König, eine Priesterin, Heilerin etc war? Dann könnte es sein, dass das nicht bewertende Annehmen anderer Menschen das Lernthema des sich stärker und reifer wähnenden Seelenpartners ist, und der scheinbar schwächere Seelenpartner ihm die Chance dazu verschafft.

Das Fliegen der Seelenpartner auf Augenhöhe wird stark durch Einflüsse durch Dritte behindert, zu denen auch bestimmte Inhalte des kollektiven Gedächtnisses gehören. Im nächsten Teil stehen diese Inhalte der männlichen Seelenpartner im Vordergrund.


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