(Seelen)Partner loslassen, Bindungen, Schwüre; Fragen und Antworten aus der Beratung

Wenn der (Seelen)Partner noch gebunden ist – was tue ich dann?

Viele Seelenpartner-Fragen müssten mit einer Gegenfrage beginnen: Handelt es sich bei deinem Gegenüber um einen Seelenpartner, eine karmische Bindung oder um das Wunschdenken des Verstandes.

Der Verstand ist ein raffinierter Geselle, der es meisterhaft beherrscht, seine Ansichten über das Wissen der Seele zu stellen.

Das Wissen des Verstandes ist beinahe ein Nichts im Vergleich mit dem Wissen der Seele. Der Verstand beginnt jedes Leben einer Tabula rasa gleich. Nicht so die Seele; sie nimmt ihr Wissen aus den Vorleben mit. Sie teil ihr Wissen dem Verstand nur dosiert mit und in aller Regel erst in den reiferen Jahren des Menschen.

Die verführerische Raffinesse des Verstandes wird nur durch eine Hinwendung nach innen erkannt, durch das Zuhören dem Herzen und der Seele. Das muss man bedenken, wenn es um die Fragen der Seele handelt, wozu Seelenpartner dazugehören.

Sollte deine Seele weiterhin in dem gebundenen Menschen deinen Seelenpartner sehen, so frage dich, was du damit lernen willst.

Frage deine Seele – nicht den Verstand -, ob du aktiv daran arbeitest, den gebundenen Seelenpartner zu dir zu holen. Zu leicht wird dadurch aus dem Menschen deines Begehrens eine karmische Bindung, die dich über die mehrere Leben hinweg beschäftigen kann.

Darf man auch mal trotz Loslassens an den Partner/Seelenpartner denken?

Die vollständige Frage in der schriftlichen Beratung lautete: Darf man auch mal trotz Loslassens an den Partner denken? Und darf man das, wenn das der Seelenpartner ist?

Zu dem Teil der Antwort, der sich dem Seelenpartner zuwendet, nur kurz. Es ging um die eigene Definition des Seelenpartners mit der anschließenden Empfehlung, den Partner auf diese Seelenpartnerschaft hin zu hinterfragen.

Hier die gekürzte Antwort zum Nichtdenken.

Das Problem des Nicht-Denkens

Versuche mal, an den Seelenpartner nicht zu denken. Dieser Aufforderung kann niemand nachkommen, ebenso wie der, nicht an einen rosa Elefanten zu denken. Prompt sieht jeder vor seinem inneren Auge einen rosa Elefanten.

An den Seelenpartner nicht zu denken gelingt also nicht. Das Denken kann – vielleicht und mit viel Mühe – verdrängt werden. Es bleibt dennoch in dir, baut sich auf und bricht eines Tages einem Vulkan gleich aus.

»Trotz des Loslassens«

Der Versuch, an den Seelenpartner nicht zu denken, offenbart außerdem, dass du noch nicht losgelassen hast. »Trotz des Loslassens« trifft daher noch nicht zu.

Losgelassen hast du erst, wenn das Denken an den Seelenpartner keine Probleme mehr bereitet, wenn du es nicht verdrängen willst. Wenn du dich erinnern kannst und beide Seiten dieser Beziehung entdeckst.

Das Schöne und das Andere

Auch wenn dir die Beziehung nicht guttat: Schöne Momente gab es in ihr gewiss.

Losgelassen hast du, wenn du dich an die Beziehung frei erinnern kannst. Wenn du trotz allem an die schönen Augenblicke denken kannst.

Probiere es aus und du wirst erfahren, welche Erleichterung das für dich darstellt. Du erfährst außerdem die Art der Liebe, die nach der Vollkommenheit trachtet – s. Agape [1], die göttliche Liebe.

Man

Wer ist »man«, nach dem du dich richten willst? Deine Seele wird sich nicht dadurch rechtfertigen, dass ein »man« ihr etwas erlaubt oder verbietet. In dem, was sie getan oder unterlassen hat, erkennt sie ihre eigene Verantwortung.

Sie fragt nicht nach fremden Richtlinien. Sie weiß, dass es keine Götter gibt, die etwas vorschreiben. Und schon gar nicht Götter, die bestrafen. Solche Götter sind eine Erfindung der Menschen, die ihre so gar nicht göttlichen Ziele verfolgen, besonders die Erhaltung ihrer Macht.

Lernen, Liebe, Dankbarkeit

Ein reifes Loslassen ist es, wenn du in Dankbarkeit an den Seelenpartner denken kannst. Eine Beziehung ist immer eine Chance zum Lernen und zum Reifen.

Genau das wollen die Seelen lernen. Nur der Verstand hat das Problem, da er dieses Lernen nicht sofort erkennt. Das ist verständlich, denn er beginnt seine Existenz ohne die Erinnerungen an die früheren Leben.

Die Seele hingegen nimmt ihre Erinnerungen mit. Sie erkennt den Seelenpartner auch in dem »bösen« Menschen. Nicht selten sind das Vereinbarungen zweier Seelen für ein Leben, in dem ein Seelenpartner auf die härtere Tour zum Lernen animiert.
Ein von Herzen kommendes »Danke Partner« [2] ist ein Ausdruck der Liebe, der Reife und des tatsächlichen Loslassens.

Fazit: Ja, denke an deinen Partner

Du darfst also an deinen Seelenpartner denken. Ich sage sogar: Tue es. So wirst du diese Beziehung abarbeiten, so wirst du an ihr lernen und reifen, um eine andere glückliche Beziehung zu beginnen.

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Wie kann ich meinen (Seelen)Partner an mich binden?

Einen Menschen kann man durch vieles binden. Die Geschichte des Menschen ist übervoll mit Beispielen davon, wozu die Sklaverei gehört oder die Behandlung der Frau als das Eigentum des Mannes, wie das in einigen Religionen und Kulturen gelehrt wird.

Einen Partner, auch einen Seelenpartner, kann man nicht binden. Wahre Partner und Seelenpartner sind durch die Liebe miteinander verbunden. Und Liebe fesselt nicht, Liebe will nicht besitzen. Liebe kann loslassen. In Beziehungen, die nicht auf Liebe basieren, lässt sich ein Partner auch nur temporär fesseln.

Liebe und ihr Gegensatz, der Hass, sind die stärksten Bande zwischen den Menschen. Liebe aber wird nicht gemacht, sie lässt sich nicht erzwingen, sie lässt sich nicht mit Gewalt aufrechterhalten. Liebe wird gelebt, an der Liebe wird gearbeitet, soll sie fortbestehen [*].

Trotzdem lässt sich ein Mensch an einen anderen binden, leicht sogar. Dieser Mensch ist man selbst, wenn man sich liebt. Doch ist die Eigenliebe wiederum ein schwieriges Lernen. Die richtige will oft nicht gelingen, der Narzissmus ist keine Liebe oder wenn, dann eine fehlgeleitete.

Man kann sich selbst an einen anderen Menschen binden. Ob das jedoch ein Seelenpartner ist, ob die Basis dieser Bindung Liebe bildet oder Ängste, Hass sogar verbunden mit dem Ziel, dem anderen zu schaden, das sind andere Fragen.

Wie lasse ich am besten meinen Seelenpartner los?

Es gibt viele Möglichkeiten, doch ist dir damit nicht geholfen, auch wenn ich jetzt einige dieser Möglichkeiten auflisten würde. Ich gebe einige Anregungen, mit denen du deine eigene Antwort finden kannst.

Warum willst du von deinem Seelenpartner loslassen [4]?

Wahre Seelenpartner sind in Liebe verbunden. Wahre Liebe fesselt nicht, diese Liebe kann loslassen, für sie ist das kein Verlust. Das Loslassen von einem Seelenpartner in einer Inkarnation kann zum gewollten Lernen der Seelen gehören. Dieses Loslassen gelingt, wenn es ein Loslassen in Liebe [3] ist.

Ist das Loslassen vom Seelenpartner erforderlich?

Loslassen vom Seelenpartner darf nicht einer Beendigung einer Seelenpartnerschaft gleichgesetzt werden. Wenn zwei Seelenpartner gelernt haben, was sie lernen wollten – müssen sie dann die Seelenverbindung abbrechen? Die Seelenpartnerschaft kann doch weiter bestehen, es sind keine störenden Ketten, wie das beim Hass der Fall ist.

Ist es ein Seelenpartner oder eine karmische Bindung?

Es kann sich um eine offene Rechnung handeln, die ein Partner zu bleichen versucht; vielleicht auch beide Partner. Diese Rechnungen sind dem Verstand nicht bewusst, es sind unbewusste Erinnerungen an ein Geschehen, welches ein Partner als Unrecht empfindet. Er will es ausgleichen oder schlimmer, alttestamentarisch nach dem Motto »Auge um Augen« heimzahlen. Damit baut er sich nur weiteres Karma, welches er selbst abtragen muss – in diesem Leben, im nächsten Leben, in mehreren Leben vielleicht.

Und wenn die Seele gar nicht loslassen will?

Es könnte sein, dass die Seele gar nicht loslassen will. Sie will anderes lernen. Den richtigen Umgang mit den Problemen, die zu dem Wunsch nach einer Loslösung geführt haben? Vielleicht ist das die richtige Kommunikation, bei der die Herzen beteiligt sind, nicht nur Verstand. Will sie den Ausgleich zwischen dem Geben und dem Nehmen lernen? Ein Ungleichgewicht entsteht auch dadurch, dass ein Partner nur geben aber nicht nehmen will.

Die Lösung: Liebe

Nur mit einem liebevollen [*] Zugang zu deiner Frage bekommst du eine eigene und daher zutreffende Antwort. Versuche die Situation mit den Augen deines Gegenübers zu betrachten. Oder gehe alleine in die Natur, nimm dir etwas Zeit, entspanne dich und betrachte deinen Wunsch nach dem Loslassen erst in einem entspannten Zustand.

Dieses Loslassen lieber nicht

Wovon ich abrate, sind Rituale und Magie zum Loslassen vom Seelenpartner [*]. Das ist ein Versuch, die Seele durch Menschenhand zu beeinflussen. Magie ist in diesem Fall ein direkter Weg zu einer karmischen Bindung – oder zu ihrer Verstärkung.

Ich kann nicht ohne negative Gefühle wie Traurigkeit und Enttäuschung nach der Trennung vom Seelenpartner leben

Trauer nach einer Trennung ist eine normale menschliche Reaktion. Manchmal kann der Spruch, die Zeit heilt alle Wunden, höhnisch klingen. Dennoch ist es so, dass du mit einem zeitlichen Abstand einen Abstand zu diesem Geschehen bekommst und es genauer betrachten kannst. Dies ist ein gutes Lernen für dich.

Betrachte das Wort »Enttäuschung«. Es besagt, dass du ent-täuscht bist, dass du dich nicht mehr täuschen lässt. Das ist gewiss nicht negativ, sondern im Gegenteil ein gelungenes Lernen.

Betrachte daher die Traurigkeit und die Enttäuschung als dein Lernen. Verdränge das nicht, lasse die Trauer zu. So kannst du die positiven Seiten dieses Prozesses nutzen und daran reifen. Trauer gehört zu unserem Menschsein, niemand kann sie in der Liebe ausschließen.

Erkennst du in deiner Trauer das Normale und das Lernen, kannst du das akzeptieren und annehmen, nimmst du der Trauer ihre Spitzen weg. Und dann kannst du loslassen. Manches aus der alten Beziehung bringt dich zum schmunzeln, manches löst eine Wärme in deinem Herzen aus. Mag sein auch, dass du etwas als noch ausstehendes Lernen erkennst. Nach dieser Erfahrung hast du jedoch keine große Angst vor dem neuen Lernen. Du weißt, es ist der Weg zu einer weiteren Reifung.

[…]

Es ist dann ein Geschenk, welches du dir selbst erarbeitet hast. Teils allein, teils mit deinem Ex-Partner. Nicht ausgeschlossen, dass du ihm dafür dankbar sein wirst. Das ist Reife, das ist Liebe.

Ich habe einen Schwur gebrochen – was sind die Folgen?
Bin ich mit dem Seelenpartner karmisch gebunden?

Da du von einem Schwur sprichst, gehe ich davon aus, dass du ihn aus innerer Überzeugung geleistet hast. Dann musst du dir Folgendes beantworten:

War es ein Bruch aus echter Liebe oder aus anderen Gründen?

Der Bruch aus echter Liebe, also von Herzen und von der Seele kommend, wird seine guten Gründe haben. Vielleicht hast du eine karmische Bindung gelöst und nicht nur dich, sondern auch die andere Seele von weiteren karmischen Verquickungen befreit?

Solche Bindungen entstehen nur zu leicht durch gut gemeinte Schwüre [*]. »Ich werde dich ewig lieben« oder ein Keuschheitsgelübde sind die klassischen Beispiele. »Du bleibst auf immer mein« zähle ich nicht zu den gut gemeinten Schwüren, da dieser Schwur eine Forderung an den anderen Partner. Liebe fordert aber nicht.

Der Volksmund weiß es: »Mit guten Absichten ist die Hölle gepflastert.« Zeitgemäß und zutreffend kann es heißen: »Mit gut gemeinten Schwüren werden karmische Bindungen gebaut.«

Doch was auch immer der Grund dieses Bruches war. Wenn du durch innere Arbeit daran zur Einsicht und zur Liebe in dir gelangst, hast du das noch in diesem Leben an dem Schwur und seinen Folgen abgearbeitet.

Du hast dann keine karmischen Folgen zu befürchten. Es kann nur sein, dass deine Seele mit dem betreffenden Menschen in einer zukünftigen gemeinsamen Inkarnation wieder zusammenkommen will – weil es die Liebe so will.

Das gilt übrigens auch für den wohl häufigsten Schwur unserer Zeit und Kultur: das Eheversprechen. Dieses Thema ist so interessant und bietet so überraschende Sichtweisen, dass ich darauf in einem großen Beitrag eingehe.

Wie kann ich meine spirituellen Schuldgefühle beim Seelenpartner loslassen?

Gar nicht. Aus einem einfachen Grund: Es gibt keine spirituellen Schuldgefühle.

Zu jeder Beziehung gehören zwei Menschen, und wenn einer dieser Menschen von Schuld sprechen will, dann muss er sie auf beide Partner verteilen. Sonst ist das nicht spirituell.

Schuld ist ein Wort, welches gerne von Menschen und Institutionen benutzt wird, die am Erhalt ihrer Macht interessiert sind. Schuldige Menschen sind schwache und manipulierbare Menschen. Es reicht daher, dem Menschen seine Schuld einzureden, und er wird geschwächt.

Raffiniert – durchtrieben? – eingerichtet ist die Schuld, die jeder Mensch von der Geburt an haben soll – die Erbsünde. Eine geniale Erfindung der Machtmenschen. Gott sei Dank, verliert diese Idee zusehend an Glaubwürdigkeit.

Verbanne das Wort «Schuld» und frage dich – und nur dich –, warum du diese Gefühle hast. Aus dieser Einsicht wird Liebe, die dich von den Schuldgefühlen befreit.

Wie kann ich eine karmische Bindung lösen?

Die kurze Antwort: durch Einsicht und Liebe [*].

Kennst du den Grund der karmischen Bindung, kannst du an der Lösung arbeiten. Und Arbeit ist es, denn es müssen alle Gefühle wie Hass, Rache, Vergeltung etc. in Liebe umgewandelt werden. Das ist nicht leicht.

Leicht ist es auch nicht, wenn du in deiner karmischen Bindung eine Strafe für deine Taten anno dazumal siehst. Wir können das Geschehen von gestern nicht mit den Maßstäben von heute messen. Will die Seele lernen, sich selbst zu vergeben? Dann ist es eine reifere Seele, denn dieses Lernen ist eines der schwierigsten.

»Auge um Auge« ist kein Weg der Liebe. Das weiß jede Seele, das fordert keine Seele.

Wo finde ich Gebete zum Loslassen von karmischen Verbindungen?

In dir selbst. Und solltest du nach einem vorgefertigten Gebet suchen, so empfehle ich dir, diese Suche abzubrechen.

Wenn du um etwas beten willst, und das gilt nicht nur für das Loslassen einer karmischen Verbindung, so gehe in dich hinein und versuche so genau wie möglich auszuformulieren, worum und warum du beten willst. Durch die Beschäftigung damit wird dir vieles bewusst und klar. Das Gebet danach wirkt wesentlich stärker, da es von innen kommt, da das Herz und die Seele mit dabei sind.

Sonst ist ein Plappern, wie es die Bibel nennt, und wird nicht erhört. Und wenn du nicht genau überlegt hast, worum du betest, könnte dieses Gebet trotzdem in Erfüllung gehen. Nur bekommst du etwas, was du nicht wirklich wolltest.

Erfahrene Seelen, und das sind die Seelen, die nach den Seelenpartnern suchen, sollten ihre eigenen Gebete anstreben.

Gibt es einseitige karmische Verbindungen?

Aber natürlich. Karmische Verbindungen entstehen sehr schnell durch Schwüre und Gelübde [1]. »Das werde ich dir nie verzeihen« ist der Beginn einer karmischen Bindung; die Seele nimmt das «nie» in die nächsten Inkarnationen mit.

Gut gemeinte Schwüre sind ebenso gefährlich. Wenn jemand schwört, »Ich bleibe auf ewig dein«, die andere Seele diese Verbindung nicht will oder in einem späteren Leben nicht mehr will?

Das Lösen der einseitigen karmischen Verbindungen erfolgt durch Einsicht und Liebe. Vor allem durch die Liebe zu sich selbst.


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