Nachlese zu »Seelenpartner – Liebe und Leid, Opfer und Täter, Karma«

Die häufigsten Seelenpartner-Fragen betreffen das Erkennen und Finden des Seelenpartners. Einfache Antworten darauf, besonders dann, wenn sie Erfolge mit einer einfachen Technik oder Methode versprechen, halte ich für – ich drücke es so aus – nicht unbedingt seriös. Wie soll denn das bitte auch funktionieren, wenn es sich um Seelenthemen handelt, bei denen der Verstand nicht der König ist.

Die Fragen nach dem Erkennen und Finden werde ich mit jedem Beitrag ein Stückchen mehr beleuchten und Kriterien liefern, die eine Antwort darauf ermöglichen. Die Antworten liegen in der Seelenwelt, zu der wir als inkarnierte Menschen einen nur schwachen Zugang haben.

Trauer, Leid, Enttäuschungen, Qualen, …

Sehr viele der Seelenpartner-Fragen betreffen den Themenkreis Leid, Trauer, Enttäuschungen, nicht erwiderte Liebe, Einsamkeit, Ängste, dass der Seelenpartner in dieser Inkarnation nicht gefunden wird etc.

Die Sehnsucht unserer Seelen nach dem Seelenpartner ist sehr groß. Wir können davon ausgehen, dass Menschen, die sich intensiv mit der Spiritualität beschäftigen – und Seelenpartner gehören dazu –, keine jungen Seelen sind und ihre Seelenpartner bereits haben. Wir wissen schon um die schönen Seiten der Seelenpartnerschaften. Und wenn wir in den gemeinsamen Vorleben auch durch grausame Erfahrungen gelernt haben, so fanden wir auch dadurch immer mehr zueinander.

Opfer waren wir und Täter waren wir. Nicht immer nur Opfer oder nur Täter, denn diese Bewertung dürfen wir nicht aus der doch recht engen Sicht des Verstandes heraus abgeben. Die Seele will die Polaritäten und Dualitäten begreifen, sie immer mehr als zusammengehörig betrachten und sie nicht als fremde und feindliche Mächte begreifen, sondern als Wahlmöglichkeiten, zwischen denen sie selbst wählen kann.

Liebe-Hass-Polaritäten: Liebe und die Wahl

Die Liebe will jede Seele lernen. Ausnahmslos jede. Sogar der einstige Lieblingsengel Gottes, der Luzifer genannt wird. (Ich benutze diese Namen, die durch die eigenen ersetzt werden können und sollten, denn nicht auf die Namen kommt es so sehr an, sondern auf die Inhalte.) Den Mystikern zufolge erlebte er den heftigsten Sturz und wird die letzte Seele sein, die in die spirituelle Heimat zurückfinden wird, als der letzte verlorene Sohn Gottes, wie es in der Bibel heißt.

So sehnt sich auch unsere Seele nach der Liebe. Nach der spirituellen, der irdischen, der himmlischen; nach Agape, nach Philia und nach Eros. Und nach der Liebe der Seelenpartner.

Was ist aber die Polarität der Liebe? So befremdlich das klingen mag, so ungern es akzeptiert wird – es ist der Hass und es sind seine Begleiterscheinungen.

Reifere Seelen wissen das und sind mit jedem Leben und mit jeder noch so schlimmen Erfahrung mehr in der Lage, die Liebe auch hinter solchen Erfahrungen und Menschen zu erkennen. So bewerten und verurteilen die Seelen immer weniger und ihre Taten entfernen sich immer mehr von dem negativen Pol der Liebe zu ihrem positiven hin.

Grausame Taten? Schlimme Taten?

In »Liebe und Leid, Opfer und Täter, Karma« [1] schrieb ich so harmlos „Das Thema Leid und Tod durch den Seelenpartner ist ein sehr heikles Thema, welches leicht missverstanden oder durch jüngere Seelen bewusst missbraucht werden kann.

Ich werde dieses Thema noch ausführlich behandeln, denn die Missverständnisse sind hier schnell und prächtig da. Oder noch heftiger die Vorwürfe und die Empörung über diese unmöglichen Behauptungen! Denn wenn wir lediglich den Verstand benutzen und all die Gebote, Verbote, Empfehlungen, die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze beachten würden, mit denen wir tagtäglich regelrecht bombardiert werden …

Dann dürfte ich kaum noch etwas schreiben, dann müsste ich jeden Klienten in einer Rückführung maßregeln, weil er politisch unkorrekte Begriffe benutzt. Siehe Beispiel „Zigeuner – Sinti und Roma“ aus dem Opfer-Täter-Beitrag [*]. Ich darf nicht den Klienten mit einer Political Correctness belästigen, in diesem Fall ein gestandenes Mannsbild, dessen Seele einige Jahrhunderte zurück in einer Inkarnation als ein Zigeunermädchen wanderte.

Ich darf nicht einen Ritter verurteilen, weil er ein Mädchen in einen Suppenkessel tauchte. Ich darf überhaupt nicht das Gestern mit dem Heute messen, werten und bewerten. Aber die vielen Beispiele aus den Rückführungen und aus der jahrzehntelangen Beschäftigung mit diesen Themen lehrten mich diese nicht wertende Annahme.

Vorwürfe, Missverständnisse, Missbräuche

Der Vorwurf ist schnell da: Ich würde das Unrecht dieser Welt als karmische Folgen, Strafen, Pläne etc. erklären und sie dadurch rechtfertigen. Es tut mir leid, wenn meine Äußerungen wirklich so ankommen, denn dann habe ich es offenbar nicht geschafft, den Sinn korrekt zu vermitteln.

Heute bin ich vorsichtiger geworden. Ein Ausdruck dessen ist, dass ich mich in der Seelenpartner-Reihe den heiklen Themen langsam nähere und so erst in den letzten Beiträgen deutlicher das Thema Opfer-Täter aufgegriffen habe. Erst im Opfer-Täter-Beitrag konnte ich darauf verweisen, dass in der Vergangenheit(!) ein Seelenpartner aus Liebe töten konnte. Auch unsere Seelen lernten anfänglich schwer und mussten oft die heiße Herdplatte oder die Peitsche spüren.

Und diese Peitsche schwang auch mal der Seelenpartner! Aus Liebe heraus, die ihn zum Täter machte, der sich opferte, indem er den Tod brachte und das dadurch verursachte Karma auf sich nahm. Aber auch in der Vergangenheit war nur in Ausnahmefällen ein Seelenpartner der Täter!

Heute ist solch grausames Lernen nicht mehr erforderlich. Wir können die Peitsche durch das Zuckerbrot ersetzen, also durch Liebe. Wer das Peitschen-Lernen der Vergangenheit leichtfertig als Erklärung heutiger Grausamkeit benutzt, macht sich eines Missbrauchs verantwortlich. Karma bedeutet nicht Schuld. Karma bedeutet Verantwortung.

Bewertungen und Liebe

Wir kennen doch nicht einmal die Erfahrungen der eigenen Seele, wir können uns das nur mühsam erarbeiten. Wie wenig wissen wir dann um die Seelenerfahrungen anderer Menschen! »Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?«

Wenn wir von Inkarnationen wissen, so müssen wir noch vorsichtiger mit Bewertungen des Damals umgehen. Im Eigeninteresse. Wir wissen nicht wirklich, was wir alles getan haben. Was und warum.

Wir müssen es aber nicht wissen, um es abzuarbeiten. Wir müssen nicht jede schlimme Tat dadurch büßen, dass uns Ebensolches angetan wird.

Wir dürfen uns nie zu einem karmischen Vollstrecker erklären und damit schlimme Taten zu rechtfertigen oder zu relativieren versuchen.

Wir werden nie mehr Liebe in die Welt bringen, indem wir gegen die „andere“ Seite vorgehen. Wir erreichen mehr Liebe nur dadurch, dass wir die Liebe zu leben versuchen. Und nicht kleinmütig aufgeben, wenn es den einen oder anderen Rückschlag dabei gibt.

Sollte sich Mahatma Gandhis Seele entmutigen lassen?

Geschlechter

Einige Seelenpartner-Fragen betreffen die Geschlechter in den Inkarnationen und die Geschlechter der Seelenpartner [*]. Zum Lernen der Polaritäten des Lebens gehören selbstverständlich auch die Geschlechter. Wie sollten wir das wirklich lernen, wenn wir nur ein einziges Geschlecht leben würden?

Wir waren daher nicht nur Opfer und Täter, wir waren ebenso Frau und Mann. Wir und unsere Seelenpartner.

Haben wir in jeder gemeinsamen Inkarnation unterschiedliche Geschlechter? Könnten wir nicht Mutter und Tochter sein? Vater und Sohn? Wie ist es mit Seelenplänen für eine gemeinsame Inkarnation, wenn die Geschlechter gleich sind? Welche Rolle spielen die Geschlechter?

Auf diese Fragen werde ich in den folgenden Beiträgen eingehen. Aber ebenso etwas vorsichtiger, wie das bei dem Thema Täter bis zum Mörder aus Liebe heraus in der Vergangenheit war. Im Gegensatz dazu sind Geschlechter, auch gleiche Geschlechter der Seelenpartner, ein immer aktuelles Thema, also auch der Gegenwart.


Passend zum Beitrag

Schreibe einen Kommentar