Partner (auch Seelenpartner), die nicht reden, kommunizieren dennoch

Wer die Kommunikation stört, muss mit den Folgen leben – den Störungen des Lebens.
Jan Norman

Alle Lebewesen kommunizieren, sogar die Pflanzen versenden Botenstoffe, um beispielsweise benachbarte Bäume über angreifende Schädlinge zu informieren. Und »stumm wie ein Fisch« stimmt schon lange nicht mehr.

Kommunikation dient dem Informationsaustausch und sie ist nicht nur das Reden. Die nonverbale Kommunikation kommt ohne Worte aus; besonders die Körpersprache ist damit gemeint. Die Kommunikation ist allgegenwärtig. »Man kann nicht nicht kommunizieren«, sagt Paul Watzlawick.

Und sie kommunizieren doch

Wenn die Partner behaupten, sie würden nicht mehr miteinander reden, entspricht das nicht den Tatsachen. Meistens meinen sie damit, zu keiner konstruktiven und schon gar nicht friedlichen Kommunikation fähig zu sein. Ist das der Fall, so hat die Beziehung keinen großen Stellenwert mehr und geht dem Ende entgegen.

Auch wenn Worte fehlen, kommunizieren die Partner miteinander. Die Blicke, die Gestik, die Körperhaltung, die größeren Distanzen voneinander, nicht nur das Bett betreffend. Die bewusst gezeigten Unterschiede im Alltag – Essen, Kino, Freizeit, Unterhaltung. All das ist Kommunikation – eine folgenschwere Kommunikation.

Sogar wenn ihm die nonverbale Kommunikation bekannt ist, wird es ihm nicht gelingen, keine Signale mehr auszusenden. Wenn er das partout versuchen würde, scheitert er. Es kann seine Innenwelt nicht verbergen; der Körper verrät ihn ständig. Und der Partner nimmt das wahr.

Fatale Partnerschaftspiele

Es sollte jedem Partner bewusst sein, dass er mit Verweigerungsversuchen in der Kommunikation die Partnerschaft gefährdet. Will er das? Ja. Er will das, auch wenn es der Verstand nicht zugeben will, wenn er – aus seiner Sicht – gute Gründe aufführt, warum er sich der Kommunikation verweigert.

Weil er sich missverstanden fühlt?
Will er das dadurch ändern, dass er noch weniger über sich preisgibt?

Weil der Partner die Wünsche nicht aus den Augen ablesen kann?
Weiß derjenige, der das vom Partner erwartet, was er selbst will?

Weil ihn etwas an seinem Partner stört?
Soll das der Partner einfach so selbst erfahren?

Weil der Partner ihn nicht ausreden lässt?
Soll das mit einem Schweigen ins Gleichgewicht gebracht werden?

Weil es ohnehin keinen Zweck hat, mit dem Partner zu reden?
Warum beendet er dann die offensichtlich gescheiterte Beziehung nicht?

Es gibt Gründe, warum es Probleme in der Kommunikation gibt. Es gibt auch Gründe, warum die Partner dennoch zusammenbleiben. Solange sie zusammenbleiben, können sie an ihrer Kommunikation arbeiten – und somit an ihrer Beziehung. Aber es müssen beide arbeiten und niemand darf auf den ersten Schritt des anderen warten.

Pfeffer und Kommunikation – neues aus der Scheibenwelt

Die Scheibenweltbewohner halten Jahrhunderte und Jahrtausende alte Erfahrungswerte für einen nichterwiesenen Humbug und belächeln Menschen, die daran glauben. Denn erst wenn sie etwas vermessen und so nachgewiesen haben, darf es in ihrer Welt wirken. Und vorher wirkte das nicht?

Diese Scheibenwelt lieferte gerade ein weiteres Beispiel, welches ich hier anbringe, da es die allgegenwärtige Kommunikation betrifft und die Folgen, wenn diese gestört wird.

Heiler im Amazonas-Gebiet verwenden bestimmte Pfefferbeeren, um Hautinfektionen zu heilen. Wissenschaftler haben jetzt die Wirkung nachgewiesen. Das wäre noch keiner Nachricht wert; erstaunlich ist die Wirkungsart des Pfeffers. Er tötet die Erreger nicht, er unterbindet die Kommunikation zwischen den Erregern. Dadurch ist es den Erregern nicht mehr möglich, gemeinsam zu arbeiten und den Wirtsorganismus zu schädigen. Durch die unterbundene Kommunikation können die Erreger keine Gifte mehr produzieren und das Immunsystem des Körpers kann sie dorthin schicken, wo der Pfeffer wächst.

Wer hinter die Dinge schaut und kein Scheibenweltbewohner sein will: Wie oben, so unten, wie im Kleinen, so im Großen: Wer die Kommunikation stört, muss mit den Folgen leben – den Störungen des Lebens.

In Partnerschaften ist die Folge das Ende der Beziehung.

Seelenpartner-Falle

Wer sich der Kommunikation in einer Beziehung verweigern will, erreicht sein Ziel nur, indem er die Beziehung rigoros beendet. Rigoros, denn es dürfen der Trennung keine Auseinandersetzungen folgen, auch nicht via Stellvertreter wie etwa Anwälte. Denn auch das ist Kommunikation.

Es gibt folglich nur eine Möglichkeit, die Kommunikation tatsächlich zu beenden: die Trennung. Wie sieht das aber die Seele mit ihren weiten Horizonten und reichen Erfahrungen, mit denen sich der Verstand nicht messen kann?
Es kann sein, dass die Seele die ausgefochtenen Beziehungskriege als eine noch abzuarbeitende Ungerechtigkeit betrachtet. So mag die Beziehung weltlich betrachtet beendet sein, seelisch kann sie fortbestehen.

Diese seelischen Aufgaben können auf längeren Wegen, vielleicht sogar in mehreren Inkarnationen zu einer Seelenpartnerschaft führen. Wahrscheinlicher ist es, dass daraus eine karmische Bindung entsteht, die zu weiteren Beziehungsproblemen über das eine Leben hinweg führt.

Vergeben und Loslassen

Wer seine Beziehung fortführen und schlechtes Karma vermeiden will, muss an einer aufrichtigen Kommunikation in der Beziehung arbeiten. Dazu muss er vergeben – sich selbst und dem Partner. Und er muss zuerst vergeben, nicht auf die Vergebung durch den anderen warten. Einseitige Vergebung ist möglich; die Menschheit hätte sonst nicht fortbestehen können.

Wer hingegen die Beziehung beenden will, muss der Trennung eine innere Arbeit folgen lassen, die umso wichtiger ist, je kriegerischer die Trennung war. Er muss vergeben, muss den Hass ausklingen lassen, muss sich selbst und seine Beiträge zum Scheitern der Beziehung erkennen.

Er muss loslassen. Auch einseitig und nicht nur im Verstand, sondern im Herzen und in der Seele. Er erfährt eindeutig, wann ihm das gelungen ist.

Er erarbeitete sich dadurch gute Erfahrungen und ein gutes Karma. Er kann noch in diesem Leben eine andere und dann glückliche Partnerschaft führen. Er kann in den nächsten Leben leichter Beziehungen leben und an Seelenpartnerschaften arbeiten.

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