Agape (Liebe), Partner: Wunschdenken und die Augen

»Die Augen und die Seele«, Teil 2

Erkennen, Leid und Loslassen gehören zusammen

Erkennen, Leid und Loslassen gehören sogar sehr eng zusammen. Denn je sicherer ein wahrer Seelenpartner erkannt wird, umso seltener gibt es den vermeintlichen Seelenpartner, umso weniger Leid in der Seelenpartnerschaft und umso seltener der Wunsch nach dem Loslassen.

Wenn jedoch der Verstand sein altes Spiel genannt Wunschdenken spielt, wird das Wissen der Seele und des Herzens überspielt. Leid und somit der Wunsch nach dem Loslassen sind dann eine zwangsläufige und im wahrsten Sinne des Wortes notwendige Folge, damit die Not oder das Leid abgewendet und beendet werden kann.

Eine wahre Seelenpartnerschaft ist nur dann gegeben, wenn die Liebe vorhanden ist, und zwar mit allen ihren Arten, also dem Eros, der Philia und der Agape [*]. Die Agape ist dabei das entscheidende Kriterium, denn sie muss immer und in jeder Inkarnation vorhanden sein. Eros kann fehlen, wenn beispielsweise zwei Seelenpartner in der Konstellation Eltern-Kind inkarnieren, oder, was eher in alten Inkarnationen geschah, als Kampfgefährten.

Eine Variante des Leidens: der vermeintlich böse Seelenpartner

Auch bei dem vermeintlich bösen Seelenpartner (s. „Gemeinsam Liebe lernen“ [*]), der seinen Partner zum Lernen hin bewegen will, muss Eros nicht vorhanden sein. Oft ist er jedoch dabei, denn gerade mit Eros lässt sich in einer Beziehung das Leid sehr leicht erzeugen. In dem Fall des vermeintlich bösen Seelenpartners hat das jedoch nichts mit einem Sadismus zu tun. Es ist das Mittel der Wahl, um bei lernresistenten Partnern einen so großen Leidensdruck zu erzeugen, dass sie zum Lernen gezwungen werden.

Wohl gemerkt – wir gehen hier von einer Beziehung zwischen wirklichen Seelenpartnern aus. In Beziehungen, in denen die Seelenpartnerschaft keine Rolle spielt, gibt es andere Mechanismen, die zum Leid führen. Doch darauf gehe ich in späteren Beiträgen ein, bleiben wir jetzt bei den Seelenpartnern.

Sind in einer wahren Seelenpartnerschaft dennoch Leid und Schmerz vorhanden, weil der Partner immer wieder auf bestimmte Themen hinweist, immer wieder den Finger in die alte Wunde legt und kein Mitleid zu haben scheint, so kann sich der leidende Partner einige Fragen stellen:

  • Was hat dieses Verhalten mit mir zu tun?
  • Worauf weist mich der Partner hin?
  • Was regt mich an ihm auf, was kann und will ich nicht mehr hören, womit trifft er mich immer wieder, womit verursacht er immer wieder Leid, ob das verbal erfolgt oder durch sein Verhalten?

Handelt es sich um diesen vermeintlich bösen Seelenpartner, so besteht die Abkehr vom Leid darin, sich selbst zu betrachten und zunächst bei sich selbst anzusetzen und nicht beim Partner.

Dazu ist ein bestimmtes Loslassen erforderlich: Das Loslassen von der Vorstellung eines bösen Seelenpartners, wodurch eine Hinwendung zu der inneren Arbeit an sich selbst ermöglicht wird. Dann hat der böse Seelenpartner seine Mission erfüllt und dem ersten Loslassen kann ein weiteres folgen, diesmal das Loslassen vom Seelenpartner.

Es kann, aber es muss nicht. Denn wenn erkannt wird, dass hinter der vermeintlichen Bosheit des Seelenpartners sich seine Liebe verbarg, kann sich der Wunsch nach dem Loslassen vom Seelenpartner in eine Liebe wandeln. Aus dem Leid kann eine Seelenpartnerschaft werden, in der die schönen Seiten genossen und nun bewusst gelernt werden können.

Denn das gemeinsame Lernen bleibt immer das Hauptziel einer jeden wahren Seelenpartnerschaft. Das gemeinsame Lernen in einer Beziehung, ob beruflich oder privat, ist eine der intensivsten Lernmöglichkeiten, in der jeder Partner Lehrer und Schüler zugleich ist.

Agape, Wunschdenken und die Augen

Der echte Seelenpartner, auch der vermeintlich böse, wird nur dann sicher erkannt, wenn die Agape berücksichtigt wird. Agape ist jedoch nicht die Art der Liebe, nach der es den Verstand mit seinem Wunschdenken primär drängt. Besonders nicht in unserer schnelllebigen Zeit. Nicht nur Zähne wollen langsam wachsen, auch die Liebe, besonders die Liebe zwischen Seelenpartnern will ihre Zeit haben, die sogar in Inkarnationen gemessen wird.

Wie hängen aber Agape und das Wunschdenken mit den Augen zusammen? Ganz einfach eigentlich, wenn der Augen als der Möglichkeit, den Seelenpartner zu erkennen bedacht wird, wonach sehr oft gefragt wird. Es gibt einige Möglichkeiten, mit denen der Seelenpartner erkannt oder die Vermutung einer Seelenpartnerschaft erhärtet werden kann.

Das sind allerdings keine schnellen Methoden à la Kaffeesatzlesen, wie das manchmal suggeriert wird. Solche erkennungstechnischen Blitztechniken greifen bei diesem Thema nicht und der Wunsch danach ist nichts anderes als das Wunschdenken des Verstandes.

Um den Seelenpartner zu erkennen oder zumindest die Vermutung einer Seelenpartnerschaft zu erhärten, muss von diesem Wunschdenken nach den eindeutigen Schnellerkennungsmethoden losgelassen werden. Hier ist eine ehrliche Arbeit angesagt.

Vom Mentalblick über Aurasehen zu den Augen des Seelenpartners

Die Augen sind das Tor zur Seele oder der Spiegel der Seele [*]. Ein Blick in die Augen kann den Lügner entlarven, aber auch die Sorge oder die Liebe hinter einem scheinbar abweisenden Verhalten offenbaren. Interessanter wird es, wenn auf dem Weg durch die Augen versucht wird, in die Seele oder das Innere eines Menschen zu blicken.

Noch in sehr jungen Jahren begann ich mit Übungen zum magischen Sehen oder dem Mentalblick, wie ich es damals in den Büchern gelesen habe. Später erfuhr ich, dass dieses Sehen sehr gut für das Aurasehen geeignet ist. Und noch weitere Jahre später durch die Arbeit mit Rückführungen, besonders bei den Fragen nach gemeinsamen Inkarnationen, wurde diese besondere Art des Sehens erneut interessant.

Zunächst waren es nur Versuche mit sehr guten Bekannten. Nachdem die anfänglichen Probleme überwunden wurden, konnte diese Methode auch in der Arbeit mit Partnern angewandt werden. Einfach nur als eine Übung für einen intensiven Augenkontakt zwischen den Partnern oder zum Erkennen karmischer Schatten, wenn Inkarnationen und Karma zum Weltbild beider Menschen gehören.


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