381: Licht am Ende des Tunnels?

Es ist der frühe Morgen, einen Tag nach dem Vollmond. Noch herrscht Dunkelheit, der durch Bäume umsäumte Weg mit dem Licht tief am Himmel lädt zu Assoziationen ein.

Am Ende

Das Licht am Ende des Tunnels. Eine Hoffnung, eine Verheißung, ein Ansporn, weiter zu gehen und nicht aufzugeben.

Und wenn man das hinterfragt?

Da wäre ein Tunnel. Warum muss es solch Drastisches wie ein Tunnel sein. Nur vorwärts oder zurück. Zurück will der Mensch meist nicht, soll er nicht, wenn er den Sprüchen der weisen oder weniger weisen Gurus undifferenziert Glauben schenkt.

Der Mensch ist auf dem Weg. Und sollte es mal ein Tunnel sein, könnte das der Tunnelblick sein. Wer dies in Betracht zieht, kann sich mit einer kleinen Änderung des Denkens aus dem Tunnel befreien und auf seine Wege begeben.

Das letzte Licht?

Also Licht am Ende des Weges?

Wenn jedoch der Weg das Ziel ist, kann der Mensch keine anderen Ziele erreichen. »Der Weg ist das Ziel« lässt sich ebenso hinterfragen, wie das Licht am Ende des Weges. Darüber schrieb ich in »Der Weg ist das Ziel … Von »Der Weg ist das Ziel« zu »Der Weg führt zum Ziel«.

Obendrein stellt sich die Frage, welchen Weg das Licht erleuchtet. Ist das der Lebensweg des Menschen, das Lebensende also?

Positiv kann das Licht am Ende des Lebensweges betrachtet werden, wenn man darin das Licht sieht, von dem Menschen mit einer Nahtoderfahrung berichten. Da könnte sogar der Tunnel zutreffen, da dies ebenfalls zu diesen Berichten gehört.

Das muss jedoch nicht sofort angestrebt werden. Das muss gar nicht angestrebt werden, da dies unvermeidlich ist und unabhängig davon, ob man dieses Licht anstrebt oder es zu verdrängen versucht.

Dann gibt es den schwarzen Humor (auch wenn es Menschen sind, die ihn gedeihen lassen). Sie meinen, das Licht am Ende des Tunnels könnte der Zug sein, der auf einen zurollt.

Wege und Auswege

Wie also mit dem Licht, dem Tunnel oder dem Weg umgehen, wenn man alles hinterfragen kann, wenn das Licht sogar eine Gefahr sein könnte?
Die Sprüche Sprüche sein lassen. An einem anderen Tag, mit einer anderen Stimmung fallen ohnehin andere Sprüche ein.

Die Lebenswege gehen. Nicht mit einem Tunnelblick, nicht nur eine einzige Richtung anstarren.

Es ist nicht immer ein Tunnel, es sind eher Wege. Umwege, Irrwege vielleicht, doch letztendlich sind alle Um- und Irrwege auch Wege.

Wer’s nicht glaubt, der frage seine Seele, die neben Antworten auch Licht im Leben anbietet.

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