373: Der Mensch, die Welt und die Ordnung

»Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung«. Ich gebe zu, ich schaute mir den Film noch nie an, dafür kommt mir der Titel im Alltag immer wieder in den Sinn. Es ist ein Titel, der einige Fragen aufwirft, von denen die meisten belanglos sind. Warum um sieben, warum morgens beispielsweise.

Es gibt jedoch zwei Fragen, die zu den wiederkehrenden Assoziationen im Alltag führen. Es handelt sich um die Begriffe »noch« und »in Ordnung«.

Notabene. Auch wenn ich den Film nicht kenne, die Titelmusik mag ich heute noch. Nicht nur morgens um sieben. Er ist bekannt; wer’s nicht glaubt, mag mal YouTube besuchen.

»Noch« und Vertrautheit

Das »noch« impliziert, dass die Ordnung nur von kurzer Dauer ist, dass der Ordnung Unordnung, Probleme, Chaos folgen. Es ist eine selbsterfüllende Prophezeiung oder die Liebe zu dem vertrauten Elend.
Das vertraute Elend. Meinetwegen kann die Welt morgens um sieben in Ordnung sein. Die ändert sich aber, die wird wieder so, wie sie immer war, das kenne ich schon. Wieder die Probleme, die schlechten Nachrichten, der Ärger in der Beziehung …

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