Hinterfragt: Ein soziales Medium

Wer meine Texte verfolgt, ahnt dass ich den Terminus »Social Media« allenfalls für einen Euphemismus halte, meist für ein Fake. Ein soziales Medium im Titel würde somit auf ein Gegenteil hindeuten.

Das Martinsfeuer am Augsburger Kuhsee ist kein Fake. Obwohl ich für dieses Feuer etwas zu früh meine Bono-Runden drehte, wartete ich die Dunkelheit und den Beginn des Martinfeuers ab. Einerseits erwärmte mich dieses Beisammensein. Nicht äußerlich des Feuers wegen, dazu blieb ich zu weit entfernt. Es war die innere Wärme, die Freude darüber, dass es solches auch live gibt, nicht nur virtuell.

Dieses Feuer ist ein soziales Medium, welches die Eltern und ihre Kinder sowie die Veranstalter miteinander verbindet. Ein Vater zog es zwar vor, dieses Spektakel auf einer Bank mit dem Rücken zum Feuer zu verbringen. Nobody ist perfekt. Außerdem trug ich nicht seine Mokassins und wie es Plato meinte: Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf.

Die Qualität dieser Aufnahme ist nicht berauschend (außer dem Rauschen in den dunklen Partien). Sie finde ich hier nicht relevant. Hätte ich länger belichtet, hätte das die Atmosphäre auf eine Art verändert, die mir unpassend schien, denn der Titel dieses Bildes der Woche stand für mich fest.

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