Inspirationsquelle: Bilder der Woche
Ein ungewohnter Anblick der Hitzetage des Sommers in 2018. Der Nebel und sein Zusammenwirken mit der tiefen Sonne ließ mich die sonst allgegenwärtige Trockenheit vergessen. Umso härter war die Rückkehr in die Realität, zu der inzwischen unverkennbar der Klimawandel dazugehört. Zumindest für die Menschen, die es wahrnehmen wollen und nicht verdrängen.
In meinen jungen Jahren lebte ich mit Ängsten vor den Folgen unseres Tuns. Es war die Zeit des »stummen Frühlings« und des Clubs of Rome mit seinen Warnungen in »Die Grenzen des Wachstums«. Schon damals gab es Stimmen, die dem widersprachen oder es ins Lächerliche zogen. Heute sind meine Ängste anderen Empfindungen gewichen; Angst ist ein schlechter Berater.
Heute sind wir informierter, man sollte meinen, klüger. Das sind wir aber nicht. Für die Leugner ist es ein Leichtes, den Klimawandel und andere für sie unwillkommene Erscheinungen als Lüge darzustellen. Es reicht, ihre Meinung nur oft genug zu wiederholen, was dank der sozialen Medien ein Kinderspiel ist. Wie viele Menschen überprüfen die Quellen dieser Meinungen, wie viele recherchieren weiter? Böse vielleicht, doch will mir ein Spontispruch aus dem Kopf nicht heraus: Leute, esst Sch…, Millionen Fliegen können nicht irren.
Das funktioniert leider. Meisterlich belegt dies ein gewisser Trump, dem andere bereitwillig nachfolgen; sie ahmen seine Methoden nach oder werden zu seinen Jüngern. Der Klimawandel, die Wetterextreme, die Entwicklung des Menschen unter dem Einfluss der Neuen Medien, die schwindenden Privatsphäre – all das lässt sich heute leicht verdrängen. Wir werden wohl erst lernen, wenn wir die Peitsche deutlich spüren.
Warum ich heute dennoch keine Ängste habe? Die Natur können wir nicht zerstören. Wir können nur die für unser Leben erforderliche Umwelt zerstören mit der Hemmungslosigkeit und Gedankenlosigkeit unseres Ressourcenverbrauchs.
Wir können es, aber als die Spezies Mensch übersehen wir die Zeichen oder verdrängen sie. Jeder ET, der uns von außen betrachten sollte, muss zu diesem Schluss gelangen. Die neueste wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis, also das neueste Zeichen: Plastik erzeugt Treibhausgase, wenn es sich zersetzt. Schöne Aussichten bei den Abermilliarden Tonnen von Plastik besonders im Meer. Und bei den weiteren Abermilliarden Tonnen, die wir der Erde zum Verdauen noch vorwerfen werden.
Doch die Natur können wir nicht zerstören. Die Natur macht ein Bäuerchen, wenn ihr der Mensch weiterhin solch schwer verdauliche Kost vorsetzt. Und der Störenfried Mensch ist gezähmt. Von Gaias Standpunkt aus trifft es den Richtigen. Es ist dann gleichgültig, ob er der alleinige Verursacher des Klimawandels ist oder der Mitverursacher.
Die Gewissheit, dass sich die Natur helfen kann, dass wir sie nicht für alle anderen Lebewesen und für die verbleibende Zukunft der Erde zerstören können, ist einer der Gründe, warum meine Ängste verschwunden sind.
Ohne eine weitere Erklärung mag das zynisch klingen. Dem ist aber nicht so. Das greife ich in weiteren Texten auf.
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