Pflanzen und Seele – Nachlese

Eine Nachlese zu „Pflanzen und Seele – vegetarische oder vegane Lebensweise. Bis zu Lichtnahrung hin?“

Die Großeltern, die nicht nur mit den Augen sahen

Bei den ersten Sätzen zu dem Ursprungsbeitrag [1] stand fest, dass ich die anderen Mitgeschöpfe nicht vergessen darf. Da gibt es die Tiere, an die ich besonders aus meiner Kindheit bei den Großeltern so warme Erinnerungen habe und auch nicht vergessen konnte, wie innig das Verhältnis beider Großeltern zu ihren Tieren war. Sie haben sie einfach geliebt, anders kann ich es nicht beschreiben.

Dann kamen die Erinnerungen an den Thomas, den schwarzen Kater, der Mäuse hat fangen müssen und daher nicht täglich gefüttert werden durfte. Mir ist natürlich immer wieder mal versehentlich ein Stücken vom Tisch heruntergefallen. Das wusste Thomas. Ich vermute, meine Oma auch, doch drückte sie da wohl ein Auge zu. Thomas kam jedoch zu mir nicht nur am Tisch, sondern besonders dann, wenn ich etwas melancholischer war, wenn es mir gefühlsmäßig nicht so gut ging. Es war eine Katze, die das Leben draußen gewohnt war, einen großen Bereich um den Hof herum aufsuchte, dennoch mich aufmunterte, wenn es mir nicht so optimal ging. Damals war das für mich selbstverständlich, heute sehe ich mehr dahinter.

Beide Großeltern sprachen mit den Pflanzen, sogar der Opa, bei dem es auch in den Händen kribbelte, wenn er Wasseradern spürte. Ins Holz ging er nur bei bestimmten Mondständen und sprach mit dem Holz, bevor er etwas entnahm. Nach dem Mond richteten sich übrigens beide Großeltern, doch war das für sie kein besonderes Wissen, sondern Alltag.

Meine Oma redete mit ihren Pflanzen sowohl denen im Garten als auch den vielen Topfpflanzen in der Wohnung. Wenn sie jemand fragte, wann sie die Pflanzen gießen würde, antwortete sie, das würden ihr die Pflanzen sagen, sie richte sich nach ihnen.

Beide brachten mir bei, dass Tiere und Pflanzen etwas mehr sind und mehr haben als wir es mit den Augen wahrzunehmen imstande sind.

Diese Jahre bei den Großeltern prägten. Meine Sicht der Welt war nicht nur rein materielle oder messende. Mein Verhältnis zu den Tieren und Pflanzen hatte mehrere Ebenen; sogar ein paar Erlebnisse, in denen ich eine Anderswelt eingetaucht haben muss, sind dabei.

Schlangenbiss, Astronomie, Gaia, Tiere, Pflanzen und wir Menschen

Darunter auch ein Schlangenbiss, nach dem ich nur Minuten vor dem Tod stand, wie es mir die Ärzte versicherten. Heute weiß ich, dass es keine Bosheit war. Was es wirklich, wirklich, wirklich war, was mir dies zeigen sollte, das ist leider immer noch eine Vermutung.

Die Astronomie als mein Hobby öffnete die Augen für die Ordnung in dem vermeintlichen Chaos im Weltraum, für die unglaublich vielen sog. Zufälle, die erforderlich waren, damit das Leben auf der Erde entstehen und fortbestehen kann, auch für die Gaia-Hypothese.

Einige Jahrzehnte später stolperte ich über die Pflanzenneurobiologie. Natürlich musste ich sofort meine Großeltern denken. Über diese faszinierende Wissenschaft schreibe ich im nächsten Beitrag dieser Reihe.

In der Phytotherapie-Ausbildung konnte ich in dem Dozenten einen wunderbaren Menschen kennenlernen, mit dem wir über die wundersamen Fähigkeiten der Pflanzen frei reden konnten. Er wies mich auf weitere Eigenschaften der Pflanzen, die meine Achtung vor ihnen weiter erhöhten.

So musste aus dem „Jedes Menschen Seele“ ein „Denn jedem Lebewesen wohnt eine Seele inne“ werden. Und anstatt eines Beitrags werden es doch recht viele.


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